Gewöhnlicher Frauenmantel

Gewöhnlicher FrauenmantelAlchemilla xanthochlora /syn. Alchemilla vulgaris

Umhüllung, Behütung, Hervorbringung

Alchemilla_vulgaris2

Das Wesen der Pflanze

Welche andere Pflanze könnte die Wesensart des weiblichen Geburtsschosses besser verkörpern als der Frauenmantel? Im geborgenen Grund ihres mantelartigen umhüllenden, nach oben empfangend geöffneten, weichen Blattes bringt die Pflanze einen silbernen Tautropfen hervor. Alchemilla steht für die Bejahung der weiblichen Rhythmen und des Frauseins.

Das mehrjährige und winterharte Rosengewächs verbreitet sich mit dem kriechenden Wurzelstock. In der Natur ist der Frauenmantel häufig an Bachufern, Gräben und Wegrändern zu finden. Die Blätter haben einen wasserabstoßende Schicht (Lotus-Effekt). In ihnen sammeln sich in den Morgenstunden „Tautropfen“ – es sind aber keine gewöhnlichen Tautropfen, sondern reiner Pflanzensaft, den Alchemilla aus den Spitzen ihrer Blattzähnchen ausscheidet.

Es handelt sich um eine sehr pflegeleichte und anspruchslose Pflanze und man kann eigentlich das ganze Jahr von April bis Oktober Blätter und das blühende Kraut ernten.

Der gewöhnliche Frauenmantel wirkt harntreibend, wundheilend, blutreinigend und menstruationsregelnd, Schmerzstillend, zusammenziehend und entzündungshemmend.

Ein Tee aus den Blättern gebrüht, hilft bei Wechseljahrbeschwerden, Menstruationsstörungen, vor und nach der Geburt und zur Milchbildungsförderung. Aufgrund seiner Gerb- und Bitterstoffe ist er auch bei Verdauungsstörungen, leichten Magen- Darm Erkrankungen und Blähungen hilfreich.

Äußerlich kann der Tee als Wundauflage bei Brustdrüsenentzündungen, zur Waschung bei eitrigen Wunden, entzündeten Augen oder nässenden Ekzemen angewendet werden. Auch zur Mundspülung bei entzündeten Schleimhäuten oder bei Halsweh konnte der Tee bereits viele Schmerzen und Beschwerden lindern.

In der Küche kann man die frischen, jungen Blätter an Salate und Suppen geben!

Tipps und Rezepte:

1 TL Kraut wird mit 1 Tasse heißen Wasser übergossen, 7-10 min. ziehen lassen und abgießen. Nicht mehr als 3 Tassen täglich trinken. Derselbe Tee wird auch für die äußerlichen Anwendungen verwendet.

Zur Beruhigung bei körperlichen oder seelischen Beschwerden oder als erste Hilfe bei Verletzungen können die Tautropfen des Frauenmantels verwendet werden. Damit man sie auch bei der Hand hat, wenn man sie braucht, sammelt man diese „Notfalltropfen“ am besten mit Wattepads – die Tropfen aufsaugen lassen - und gibt diese in ein gut verschließbares Glas.

 

Urtinktur = konzentrierter Kräuterauszug in Alkohol

Sie werden unverdünnt oder in Wasser gelöst eingenommen. Können aber auch für Wickel und Auflagen verwendet und Salben und Balsame tropfenweise zugefügt werden.

Um eine Tinktur herzustellen, lässt man die zerkleinerten frischen Kräuter in hochprozentigem Alkohol (Wodka) im Verhältnis 1:4 für 2 bis 3 Wochen ziehen. Nach dem Abfiltrieren gibt man die Tinktur in dunkle Flaschen und lagert sie an einem kühlen, dunklen Ort.

1-3x täglich 2-5 Tropfen unverdünnt oder mit etwas Wasser einnehmen

 
Es ist so angenehm, zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun, sondern beide in sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht zu bringen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Buchempfehlung
Banner